Wussten Sie schon, 

wie die folgenden Volkslieder entstanden,  und dass...

 

 

A26

 

... das Lied:

 

"Es waren zwei Königskinder"

 

Es waren zwei Königskinder,

die hatten einander so lieb;

sie konnten zusammen nicht kommen,

das Wasser war viel zu tief,

das Wasser war viel zu tief.

 

 

 

 

...auf einen altgriechischen Sagenstoff zurück geht?

Ein altgriechischer Sagenstoff von Hero und Leander ist der Ursprung dieser Ballade.

In deutschen Textbüchern ist er seit dem 12. Jahrhundert zu finden, im 15.Jh. ist er bereits überall in Deutschland bekannt.

Die heute bekannte Melodie ist aus Brandenburg und wurde in Berlin 1807 von zwei Volksliedersammlern veröffentlicht .

Die hochdeutsche Textfassung hat 17 Strophen.

Hoffmann von Fallersleben schrieb diese 1819 als Student in Bonn.

 

A27 ...das Lied:

 

"Ännchen von Tharau"

Ännchen von Tharau ist's, die mir gefällt,

sie ist mein Leben, mein Gut und mein Geld.

Ännchen von Tharau, mein Reichtum mein Gut

du meine Seele , mein Fleisch und mein Blut.

 

 

 

...ein ostpreußisches Hochzeitslied ist?

Der Königsberger Domschuldirektor Simon Dach 1637 schuf dieses Gedicht auf plattdeutsch anlässlich einer Hochzeit.

 Johann Gottfried Herder übertrug das Gedicht 1778 ins Hochdeutsche. Viel später entstand die  Melodie, die im Gegensatz zur mittelalterlichen strengen Form der Worte schwingend und stimmungsvoll wurde.

Die Melodie wurde 1825 von Friedrich Silcher für einen Männerchor komponiert.

Damit war ein Lied entstanden, das bis heute ein überallgesungenes Volkslied ist.

 

 

 

A28 ...das Lied:

 

 

"Und in dem Schneegebirge"

 

Und in dem Schneegebirge, 

da fließt ein Brünnlein kalt,

und wer das Brünnlein trinket

und wer das Brünnlein trinket

bleibt jung und wird nicht alt.

 

 

 

 

 

 

 

...aus Schlesien stammt ?

 

Dieses Lied gehört zu den bekanntesten Volksliedern  und ist aus Schlesien Schneegebirge aus dem Jahre 1533.

Die Melodie wurde in Breslau (heute Wroclaw/Polen) komponiert , Hoffmann von Fallersleben und Ernst Richter veröffentlichten das Lied 1842 . Es entstand ein wunderschönes  Volkslied.

 

 

 

 

 

 

A29 ...das Lied:

"Im schönsten Wiesengrunde"

Im schönsten Wiesengrunde ist meiner Heimat Haus,

da zog ich manche Stunde ins Tal hinaus.

Dich mein stilles Tal grüß dich tausend mal!

Da zog ich manche Stunde ins Tal hinaus.

 

 

 

 

...eine lange Reise hinter sich hat?

Wilhelm Ganzhorn aus Schwaben schrieb um 1850 das Gedicht "Stilles Tal" zu einer Melodie des Volksliedes "Drei Linden", das  in Schwaben sehr viel gesungen wurde.

Diese Melodie war eine englische Volksweise des 16.Jh. , welche über Holland nach Deutschland kam.

Ganzhorns  Lied lag erstmals 1855 in Schaffhausen (Schweiz) vor.

 

 

 

A30 ...das Lied:

"Heidenröslein"

Sah ein Knab ein Röslein stehn,

Röslein auf der Heiden,

war so jung und morgenschön,

lief er schnell es nah zu sehn,

Röslein auf der Heiden.

 

Röslein , Röslein , Röslein rot

Röslein auf der Heiden

 

 

 

 

...von vielen Komponisten bearbeitet wurde?

Ein Volkslied aus dem Jahre 1602 nahm Johann Wolfgang v. Goethe  zum Vorbild und dichtete 1771 das "Heidenröslein".

Es wurde von vielen Komponisten ,  auch von Franz Schubert bearbeitet. Aber die bekannteste Melodie stammt von Heinrich Werner aus Braunschweig, die er wahrscheinlich  in Kenntnis des Kunstliedes von Franz Schubert 1827 schrieb.

 

 

 

 

 

B26 ...das Lied:

"Kein schöner Land"

Kein schöner land zu dieser Zeit,

als hier das unsre weit und breit,

wo wir uns finden wohl unter Linden zur Abendzeit.

 

 

 

...den Deutschen liebstes Volkslied ist?

Von den meisten Deutschen wird dieses Lied als ihr liebstes Volkslied empfunden. Es wurde 1838 vom Rheinländer August Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio geschrieben. Den Worte schrieb er selbst, die Melodie hat er  aus den  alten Volkslieder "Ade mein Schatz , ich muss nun fort" und " Ich kann und mag nicht fröhlich sein " entnommen und neu  komponiert.

 

 

 

 

 

B29 ...das Lied:

 

 

 

 

"Am Brunnen vor dem Tore"

 

Am Brunnen vor dem Tore da steht ein Lindenbaum,

ich träumt in seinem Schatten so manchen süßen Traum,

ich schnitt in seine Rinde so manchen liebe Wort

es zog in Freud und Leide zu ihm mich immer fort

zu ihm mich immer fort.

 

 

...anfangs eine schwierige Klavierbegleitung hatte?

 

Die Worte sind aus der Gedichtreihe "Winterreise" von Wilhelm Müller 1821. Franz Schubert komponierte 1828 die Melodie . Diese Melodie enthielt eine sehr schwierige Klavierbegleitung.

Friedrich Silcher vereinfachte  die Melodie Schuberts und lies die Klavierbegleitung weg.

So wurde es schnell zum Volkslied.

 

 

 

 

 

 

C08 ...das Lied:

 

 

"Mädel, ruck, ruck, ruck"

 

//Mädele ruck, ruck, ruck an meine grüne Seite hab di gar so gern i kann di leide.//

 

Bist so lieb und gut,

schön wie Milch und Blut,

du musst bei mir bleibe, 

mir die Zeit vertreibe.

 

//Mädele ruck, ruck, ruck an meine grüne Seite i hab di gar so gern i mag di leide.//

 

...in Schwaben viel gesungen wurde?

 

In Schwaben war das Lied um 1836 schon ein viel gesungenes Volkslied.

Die erste Strophe war schon viel länger bekannt.

Die beiden anderen Strophen wurden von Heinrich Wagner (Wergan) hinzugedichtet.

 

 

 

 

 

A16 ...das Lied:

 

 

"Nun ade, du mein lieb Heimatland"

Nun ade du mein lieb Heimatland

lieb Heimatland ade.

Es geht jetzt fort zum fremden Strand,

lieb Heimatland ade.

 

//Und so sing ich denn mit frohem Mut,

wie man singet wenn man wandern tut:

lieb Heimatland ade.//

 

...ein Soldatenlied gewesen sein soll?

 

Der Prediger August Disselhoff aus Soest , der erst in Schwelm und später in Berlin arbeitete schrieb den Text 1851. Er soll dabei ein westfälisches Soldatenlied verwendet haben.

Es ist aber wahrscheinlicher , dass er ein Lied zugrunde legte , die sehr an das schwäbische Volkslied "Muss i denn zum Städtele hinaus" erinnert.

 

 

A20 ...das Lied:

 

"An der Saale hellem Strande"

An der Saale hellem Strande

stehen Burgen stolz und kühn,

ihre Dächer sind gefallen

und der Wind streicht durch die Hallen

Wolken ziehen darüber hin.

 

 

 

...zuerst nur in Studentenkreisen gesungen wurde?

Franz Kugler schrieb dieses Gedicht  1826 als Student in Berlin.

In diesem Gedicht vereinen sich Wanderlust, geschichtliches Interesse und romantische Träumerei.

Die Melodie des Braunschweigers Alexander Ernst Fesca machte das Kuglersche Gedicht zum Volkslied.

Anfangs sangen dieses Lied nur Studenten , es verbreitete sich aber schnell in Deutschland , heute besonders in Sachsen- Anhalt.

 

B18 ...das Lied:

 

 

 

"Es klappert die Mühle..."

Es klappert die Mühle am rauschenden Bach

klipp klapp.

Bei Tag und bei Nacht ist der Müller stets wach   klipp klapp

 

Er mahlet das Korn zu dem kräftigen Brot

und haben wir dieses , so hat s keine Not

 

Klipp klapp, klipp klapp, klipp klapp.

 

...ein deutscher Bettler in Rom gesungen haben soll ?

Ernst Anschütz, ein Lehrer aus Leipzig schrieb das Gedicht  1824. Eine eigene Melodie zu seinem Gedicht setzte sich nicht durch. Mit der Melodie des Volksliedes "Es ritten drei Reiter zum Tore hinaus" wurde es zum Volkslied. Diese Melodie aber soll ein deutscher Bettler um 1770 in Rom gesungen haben, wo sie auch  1774 gedruckt wurde.

 

 

 

 

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